Antwort von Staatsministerin Kaniber auf Kiebitz-Petition

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Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten schreibt als Antwort auf unsere Petition „Rettet die Kiebitze“, man habe im Wiesenbrüterschutz insbesondere für den Kiebitz durchaus gute Ergebnisse erzielen können. Dies deckt sich jedoch nicht mit unseren Erfahrungen. Die letzte Wiesenbrüterkartierung zeigt, dass weiter Brutareale verloren gegangen sind. Wären die Erfolge so groß, müsste man auch überregional eine Vergrößerung der Population feststellen, dies ist laut der Kartierung nicht der Fall.

Im Schreiben wird beispielhaft das BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ in Rosenheim genannt. In diesem Projekt wurden 2020 0,7 flügge Jungvögel pro Brutpaar gezählt. Dieser Wert liegt unter dem für eine gleichbleibende Population nötigen Wert von 0,8. Damit geht auch in diesem Projekt die Population tendenziell zurück, trotz der sehr engagierten Betreuung vor Ort. In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad-Tölz/Wolfratshausen und Weilheim-Schongau stehen die Kiebitz-Bestände kurz vor dem Erlöschen.

Dreh- und Angelpunkt bleibt die mangelnde Verbindlichkeit aller Maßnahmen. Natürlich dürfen dabei die landwirtschaftlichen Betriebe nicht allein gelassen werden. Neben einer guten Beratung ist dabei eine auskömmliche Honorierung ihrer für die Gesellschaft erbrachten Leistungen entscheidend.

Ausdrücklich begrüßen möchten wir die vom Ministerium geförderte Verbesserung „der Kommunikation zwischen den Vertretern der Landwirtschaft, den Naturschutz- und der Landschaftspflegeverbänden, den Behörden wie der Wildlebensraumberatung und der Jägerschaft“. Hieran sollte die zuständigen Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt anknüpfen und verbindlichen Artenschutz so realisieren, dass er ein Gewinn für alle Beteiligten ist. Eine Antwort von Umwelt-Staatsminister Glauber steht bislang noch aus.