Biotoppflege im Jahresverlauf

von Corinna und Marco Montrone

An einigen lichten Waldsäumen in unserem Gemeindegebiet blüht bereits im Februar eine botanische Rarität, das echte Weiße Veilchen (Viola alba). Dieses ist in Deutschland nur noch sehr selten zu finden und wird in der Roten Liste als stark gefährdet geführt. Da die Viola alba so früh im Jahr zu blühen beginnt, leisten wir „Geburtshilfe“, indem wir die Pflanzen vorsichtig vom Laub des letzten Jahres befreien.

Foto: Ortwin Gentz

Spätestens ab Ende Juli gibt es auch im oberen Aubachtal einiges zu tun.
Dort ist eine über 5ha große Feuchtwiese, die zweimal im Jahr gemäht werden muss, um eine Verbuschung zu verhindern und den Artenreichtum zu erhalten. Das Mahdgut wird als Einstreu in Tierställen oder auch zur Kompostierung verwendet. Leider haben sich an maschinenunzugänglichen Stellen in den letzten Jahren invasive Pflanzen (Neophyten, wie die Goldrute oder das indische Springkraut) angesiedelt, die durch Handarbeit entfernt werden müssen um ihre weitere Ausbreitung einzudämmen. Von der eher feuchten Witterung in diesem Jahr hat vor allem das indische Springkraut profitiert. Einige Exemplare schossen bis zu drei Meter in die Höhe.

Foto: Corinna Montrone
Foto: Corinna Montrone

Bei der Eindämmung hilft dankenswerterweise die Raupe des mittleren Weinschwärmers. Wie man sieht, schmecken ihr die Blätter des indischen Springkrauts.

Foto: Marco Montrone

Dass sich die Arbeit lohnt sieht man an den hunderten von blühenden Knabenkräutern im Juni…

fleischfarbenes Knabenkraut

…oder auch an der sibirischen Schwertlilie, die sich erst in den letzten Jahren das obere Aubachtal zurückerobert hat.

Foto: Marco Montrone

Dieser Pflanzenreichtum zieht natürlich auch die verschiedensten Insektenarten an.

Als einer der ersten Schmetterlinge kann im Frühjahr der Aurorafalter am Wiesenschaumkraut beobachtet werden.

Foto: Marco Montrone


Später im Jahr findet sich der Mädesüß-Perlmuttfalter ein…

Foto: Marco Montrone

…und die Feldwespe, die ihr Nest an trockenen Pflanzenstängeln baut.

zierliche Feldwespe

Im Oktober fand der letzte Einsatz für dieses Jahr statt, das Abheuen der „Pumpenwiese“. Diese Fläche am Ortseingang von Hechendorf wird seit zwei Jahren im Auftrag der Gemeinde Seefeld gemäht. Anschließend wird von uns das Mahdgut zusammengerecht und mit Hilfe von Planen an den Rand der Fläche gezogen, damit es vom Bauhof abtransportiert werden kann. Durch diese Maßnahme soll langfristig der Artenreichtum der Wiese erhöht werden.

Foto: Ortwin Gentz

Die Planen zum Abheuen werden auch gerne von unseren kleinen Helfern für eine Freifahrt genützt.