Der Saal im Fröbelkindergarten in Seefeld-Hechendorf füllte sich mit vielen Interessierten am vergangenen Freitag. Linda Rüger vom Bund Naturschutz, die gleichzeitig in der Garten-Gruppe des Fröbelkindergartens aktiv ist, eröffnete die Veranstaltung mit einem Zitat von Friedrich Fröbel: „Die Natur ist unser Lehrmeister“. Naturerlebnisse für Kinder sind elementar wichtig, leider aber nicht mehr selbstverständlich. In aufgeräumten Gärten mit Rollrasen, Kies und Betonplatten gibt es für die Kinder wenig zu entdecken. Das Interesse an dem Thema wächst aber auch aus anderen Gründen. Der alarmierende Bericht des Weltbiodiversitätsrates lässt keinen Zweifel mehr daran aufkommen, dass das Artensterben ein dramatisches Ausmaß erreicht hat. Der Frage, wie ein Garten naturnah und artenreich gestaltet werden kann, gingen die Zuhörer mit der Hilfe eines Experten, Markus Gastl, nach.
Markus Gastl begann vor zehn Jahren, nach einer Weltreise mit dem Fahrrad, seinen Garten für die Natur zu gestalten. Er wollte damit einen persönlichen Beitrag gegen die auf seiner Reise wahrgenommene Umweltzerstörung leisten. Seine wichtigste Botschaft ist, dass bei uns die Magerwiesen die höchste Artenvielfalt aufweisen. Sein Modell des Drei-Zonen Gartens lässt sich auf jeden Garten übertragen. Dieser besteht aus einer Pufferzone mit heimischen Hecken, Totholzstämmen, Sandhügel und Steinhaufen. An der sonnigen Stelle des Gartens befindet sich die Magerwiese (Hot-Spot-Fläche). In seinem Nutzgarten verwendet er ausschließlich Nährstoffe, die er von der Magerwiese bei der Mahd gewinnt. Damit entsteht in seinem Garten ein Nährstoffkreislauf und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Mittlerweile hat sich um Markus Gastl herum ein Netzwerk gebildet, in dem auch viele praktische Tipps zum Anlegen eines solchen insektenfreundlichen Gartens ausgetauscht werden. Die Zeit für den Erhalt vieler Arten läuft uns davon und wir müssen etwas tun! Davon überzeugte uns Markus Gastl auf heitere aber auch eindringliche Art und Weise.