Es begann alles sehr gut: bis zu 12 adulte Kiebitze besiedelten schon früh im Jahr das Brutareal im unteren Aubachtal. Diese große Gruppe der mittlerweile rar gewordenen Vogelart begeisterte mit akrobatischen Balzflügen. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen startete das Brutgeschäft und die Kiebitz-Männchen legten die ersten Nistmulden an. Sechs Kiebitz-Damen suchten sich die schönsten Mulden aus und begannen mit der Brut. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Kiebitz-Betreuer helfen. Sie steckten die Gelege aus, bevor das Feld mit Sommergetreide bestellt wurde.
Die Brutzeit verlief ohne Ruhestörung durch Prädatoren (Räuber wie Fuchs, Dachs oder Greifvögel). Aus den 24 gelegten Eiern konnten alle Küken schlüpfen. Pünktlich zum Schlupf-Termin waren alle Unterstützer vor Ort: die Abteilung Wildlebensraumberatung mit Dominik Fehringer und Koordinator Dr. Christof Janko, die Regierung Oberbayern Abteilung Landwirtschaft, Frau Gansneder (Untere Naturschutzbehörde Starnberg), Horst Guckelsberger und Klaus Janke vom LBV und mit am Wichtigsten die betroffenen Landwirte: Herr Hirschvogel und Herr Kasper. Constanze Gentz freute sich über die Unterstützung. Zwei Hektar Kiebitz-Brache waren den Vögeln durch das Engagement der Behörden ermöglicht worden. Aber auch ein Gewässerschutzstreifen, der im zeitigen Frühjahr als Versteckmöglichkeit, und später im Jahr durch frühe Mahd der Nahrungsaufnahme dienen soll.
Leider entpuppte sich das trockene Wetter als Problem. Eine Kiebitz-Familie versuchte abzuwandern und die Jungvögel liefen auf dem häufig befahrenen Radweg. Über die Gründe lässt sich nur mutmaßen, aber es klingt plausibel, dass die Pulli (Küken) zu wenig Trinkwasser hatten, das sie zum Verdauen fester Nahrung brauchen. Ob Jungvögel wirklich flügge geworden sind, lässt sich schwer nachweisen. Trotzdem werden mit Sicherheit im Februar nächsten Jahres die brutstandorttreuen Kiebitze aus dem Süden wieder zurückkehren und brüten. Es bleibt zu hoffen, dass das Wetter in der nächsten Brutsaison passender ist und im Aubachtal Ende Juni 2019 wieder Jungvögel in die Luft steigen.
Fotos: Constanze Gentz