Neue Chancen für alte Bäume

Warum sind eigentlich die Bewohner der Osterinsel verschwunden? Die Antwort haben wir beim Baumschutztag des Bund Naturschutz in Bernried am 20.10.2018 von Dr. Daniel Mühlleitner erfahren: Die Bewohner der Insel haben alle Bäume für die Erstellung ihrer großen Statuen abgeholzt. Damit haben sie ihre Lebensgrundlagen vernichtet. Auseinandersetzungen unter den Stämmen um die Ressourcen waren die Folgen. Bäume sind also mehr, als nur vermeintlich „gefährliche“ Wegbegleiter an Straßenrändern und Verursacher von Blätterhaufen im Herbst. Ohne sie gibt es kein Leben auf der Erde. Der volkswirtschaftliche Wert eines ausgewachsenen Baumes beträgt rund 68.000 €. Bei fachgerechter Pflege gefährden sie nicht die Verkehrssicherheit. Wie das geht, haben wir von Christopher Busch, Baumpfleger und Mitarbeiter der BN-Landesgeschäftsstelle Nürnberg erfahren. Er und seine Kollegen stehen mit ihrem Rat für besorgte Baumbesitzer zu Geschäftszeiten telefonisch zur Verfügung. Die Baumschutzhotlinenummer 0800/STADTBAUM (0800 7823822) kann von jedermann kontaktiert werden, wenn es um Fragen rund um die Bäume geht.

Um den konkreten Schutz von besonders wertvollen Bäumen ging es in der zweiten Hälfte des Vormittags. Almuth Boedecker, Landschaftsarchitektin und Verfasserin des Pflegewerkes für die Eichenallee von Seefeld, stellte das bedeutsame Denkmal und ihre fachgerechte Pflege vor. Die Ortsgruppe Bernried und die Kreisgruppe Weilheim –Schongau berichteten über das Bayernnetz Natur-Projekt „Bernrieder Vorsprung“. Am Nachmittag besuchten wir die Methusalem-Bäume des Bernrieder Parks, die ihre letzten 300 Jahre in Ruhe verbringen dürfen. Sie sind nicht nur wunderschön, sondern auch ökologisch besonders wertvoll. Sie bieten Schutz- und Lebensraum für bedrohte Tierarten wie z.B. den Schwarzspecht und Fledermäuse.

Fachvortrag mit Bildmaterialien (PDF):