Biber – Landschaftsgestalter im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und Landnutzung


Termin Details

  • Datum:
  • Ort:
    Haus Peter und Paul

    Marienplatz 1
    82229 Seefeld


Vortrag von Ulrich Meßlinger, Diplom-Biologe

Biber sind seit Millionen von Jahren in Bayern heimisch und verbreitet. Nur im kurzen Zeitraum von rund 100 Jahren zwischen 1867 und den 1960er Jahren waren sie ausgerottet. Wenige Jahrzehnte nach der Wiederansiedlung ist heute wieder ein stabiler Biberbestand vorhanden.
Biber sind Gestalter. Naturnahe Gewässer sind ihr angestammter Lebensraum – wo es sie nicht mehr gibt, greifen sie zur Selbsthilfe. Das ist im Prinzip gut so und ganz im Sinne vieler politischer Willensbekundungen. Aber in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft mit zwischen Nutzflächen eingeengten Gewässern führen Biber fast zwangsläufig auch zu Konflikten. Diese – meist lösbaren – Konflikte werden derzeit laut angeprangert, während die vielfältigen positiven Effekte der Biber in der Diskussion meist unter den Tisch fallen.

Dipl.-Biologe Ulrich Meßlinger hat in Mittelfranken eben diese Effekte auf wissenschaftlicher Basis untersucht und berichtet von erstaunlich positiven Reaktionen der Tier- und Pflanzenwelt auf neu entstandene Bibergewässer. Und stellt mit seinen Ergebnissen manche Meinung über die frühere Verbreitung von Stillgewässern und ihrer Lebensgemeinschaften in Frage.

Biber bewirken viel Positives – auch für uns Menschen. Für die Tierwelt sowieso. Schließlich ist diese „seine“ Gewässer seit Millionen von Jahren gewohnt – oder sogar in ihnen entstanden. Liegt es deshalb nicht nahe, Biber nicht nur immer nur als Problem, sondern vor allem als Helfer im Umwelt- und Naturschutz zu betrachten?