Neun Kiebitz-Jungvögel hätten eine Chance gehabt
Am Sonntag erschreckte uns, dass nur noch zwei Altvögel im Brutareal unterhalb des Hechendorfer Bahnhofs zu sehen waren. Altvögel verlassen das Brutareal, wenn die Jungvögel flügge oder gestorben sind. Eine lange Suche mit Fernglas und Spektiv folgte. Eine Woche vorher, am Sonntag den 17. Mai, konnten noch sechs ältere Jungvögel und drei, die erst einige Tage alt waren, beobachtet werden. Die älteren Jungvögel wären in zehn Tagen flügge gewesen. Nun aber war kein Jungvogel mehr zu sehen.
Die Litzen hatten durch den hohen, nicht zurückgeschnittenen Aufwuchs keinerlei Strom mehr. Das bedeutete für die Jungvögel: Kein Schutz vor Boden-Räubern wie Fuchs oder Dachs. Am vergangenen Wochenende hörte man nachts die Kiebitze laut rufen. Danach wurde es still auf dem Acker. Eine sehr traurige Bilanz.
Der Zaun war nicht gepflegt worden, der Aufwuchs berührte bereits die untersten drei Litzen und leitete in Verbindung mit dem feuchten Wetter den Strom ab. Das Aus für die verbliebenen neun Jungvögel! Schon im vergangenen Jahr kam es zu einem totalen Brutausfall, der den lokalen Bestand von 13 Kiebitzen auf sechs reduzierte. Wieviele Kiebitze werden wohl nächstes Jahr noch zurückkehren?
Foto: Hubert Schaller