Wir danken allen Unterzeichnern herzlich für die überwältigende Unterstützung unserer Petition gegen ein Gewerbegebiet im Aubachtal an der Eichenallee! Gestern haben wir vor der Gemeinderatssitzung den aktuellen Stand um 18 Uhr mit 1387 Stimmen an den Seefelder Bürgermeister Wolfram Gum übergeben. Leider wurden unsere Argumente bei der Entscheidung über die Anträge nicht berücksichtigt.
Nach kontroverser Diskussion im brechend vollen Sitzungssaal wurde ein sogenanntes Scoping-Verfahren beschlossen. Ein Scoping-Verfahren ist ein Schritt im baurechtlichen Planungsverfahren und dient zur Festlegung von Inhalten und Umfang einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
Als Ergebnis wurde dieses Scoping-Verfahren nicht nur für die beantragte Fläche im Aubachtal an der Eichenallee, sondern sogar für weitere Flächen beschlossen. Auf Zuruf wurden die Fläche am Seefelder Jahnweg (Pferdehof), an der Inninger Straße am Oberfeld in Hechendorf, am Kammerloher Stadel am Ortsausgang Hechendorf Richtung Herrsching sowie nicht näher definierte innerörtliche Potenzialflächen aus dem Ortsentwicklungsprozess hinzugenommen. Letztere waren spontane Ideen einiger Bürger in den Ortsteilwerkstätten. Die Verhandlung war bisweilen chaotisch und der Wortlaut des Beschlusses für die Zuhörer unklar.
In der Sitzung hat TQ-Systems Geschäftsführer Detlef Schneider behauptet, Oberbürgermeister Dieter Reiter von der Stadt München stehe dem Projekt wohlwollend gegenüber und habe ihm gegenüber Verhandlungsbereitschaft über die Fläche bei Gut Delling gezeigt. Bürgermeister Gum erteilte Herrn Schneider wegen seiner Fachkenntnisse ein Sonderrederecht in der Sitzung. Unsere Argumente wurden dagegen nicht abgefragt oder in irgendeiner Form gewürdigt.
Gegen vier Stimmen wurde der Beschluss zum Scoping-Verfahren verabschiedet.
Wir meinen: Ein Gewerbegebiet im Aubachtal ist damit ein Stückchen näher gerückt. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Natur in Seefeld keine Lobby hat!
Der Bund Naturschutz fordert, nun wenigstens am beschlossenen Scoping-Verfahren als Träger öffentlicher Belange und größter bayerischer Naturschutzverband beteiligt zu werden.
Das Thema “Gewerbegebiet im Aubachtal an der Eichenallee” ist damit nach wie vor nicht vom Tisch. Wir bitten Euch daher, die Petition weiterhin zu unterstützen.
Wichtig wird jetzt sein, auch einen Druck auf die Stadt München als Eigentümerin der Fläche auszuüben. Daher zählen wir auf die Unterstützung auch der Münchnerinnen und Münchner, die ein Naherholungsgebiet, eine Biolandwirtschaftsfläche und eine wichtige Frischluftschneise verlieren würden.
Teilt also die Petition fleißig weiter, damit unser schönes Aubachtal mit der Eichenallee erhalten bleibt!
Auf dem Foto von links: Karina Hoppe (BN Wörthsee), Gerhild Schenck-Heuck (BN Weßling), Dr. Helene Falk (BN Kreisgruppe Starnberg), Adolf Haberl, Ildiko Gaal-Baier, Berit Grubert, Ortwin Gentz (alle BN Seefeld), Dagmar Hoppe (BN Wörthsee), Constanze Gentz, Hans-Walter Grubert (BN Seefeld), Wolfram Gum. Foto: Helma Bock-Müller