Dass das Insektensterben dramatische Ausmaße annimmt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Am Samstag, den 5. Mai, nahmen 17 interessierte Kinder an der Veranstaltung der Bund Naturschutz-Ortsgruppen Herrsching und Seefeld im Aubachtal teil. Anke Simon, Waldpädagogin, bastelte mit den Kindern ein Haus für Wildbienen. Dieses durften die begeisterten Kinder anschließend mit nach Hause nehmen.
Spiele, bei denen die Kinder zum Beispiel wie Bienen statt Nektar in kleinen Portionen Wasser sammeln durften, verdeutlichten den Teilnehmern das Leben einer Biene. Wildbienen nisten in Totholz in Hecken und an Waldrändern. Auch in offenem Boden findet man ihre Nisthöhlen.
Aber warum brauchen wir dringend Wildbienen? Wir haben doch so viele Imker, die Honigbienen halten. Die Wildbienen arbeiten effizienter und qualitativ hochwertiger. Außerdem fliegen Honigbienen erst bei ca. 10 Grad aus. Die wilden Bestäuber sind aber zum Teil schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt unterwegs und damit unersetzlich. Ein Feld zum Beispiel wird besser bestäubt, wenn nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen beteiligt sind.
Das heißt, wir brauchen eine möglichst hohe Artenvielfalt von Bestäubern, um die Ernährung unserer Bevölkerung zu gewährleisten. Auch hier ist eine Zusammenarbeit mit den Landwirten wichtig, um naturnahe Räume zu erhalten bzw. sie wieder herzustellen. Und die Zeit drängt, Maßnahmen zu ergreifen. Von 550 Wildbienen-Arten in Deutschland stehen bereits mehr als 230 auf der Roten Liste gefährdeter Arten, 26 sind als „extrem selten“ eingestuft. „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ (Albert Einstein)
Update:
Im Starnberger Merkur berichtet Hanna von Prittwitz über den Projekttag.
In der Broschüre „Gefährdete Wildbienen – Nisthilfen bauen und Lebensräume schaffen“ der BUND-Kreisgruppe Rotenburg finden sich wertvolle Tipps zum Bau von Nisthilfen und zur Gestaltung eines optimalen Lebensraums für Wildbienen.
Fotos: Ortwin Gentz