Ach Du dickes Ei!

Kaum hatte die Ortsgruppe Seefeld die Artenschutz-Ausstellung im Aubachtal abgebaut und unter anderem auf Folgen des ungebremsten Flächenfraßes aufmerksam gemacht, erreicht uns die Schreckensnachricht: Ein 200-Betten-Krankenhaus, womöglich im Landschaftsschutzgebiet, soll das Ende von Seefelds ländlichem Charakter einläuten.

Der BUND Naturschutz Seefeld warnt davor, solchen unwiederbringlichen Freiflächenverlust in einer Dimension von ca. drei Hektar geschehen zu lassen und möchte mit Nachdruck auf die Folgen hinweisen:

  • Rasantes Wachstum des Ortes
  • Entwicklung hin zu einem anonymen Siedlungsbrei (Beispiel Gilching)
  • Zersiedelung der bisher freien Landschaft
  • deutlicher Anstieg des Verkehrsaufkommens
  • Zerstörung des Landschaftsbilds und damit der Heimat
  • Verlust von Erholungsraum für jeden Einzelnen
  • Lärmbelastung durch mehr als 1.000 Fahrzeuge täglich zusätzlich
  • Lichtverschmutzung
  • Kosten für den Ausbau der Infrastruktur (Straßenbau und -Instandhaltung, Wasserversorgung und Abwasser, Tagwasserkanäle, Parkplätze, Wohnungen, Zuzug, Kindergartenplätze etc.)
  • Veränderung des Wasserspiegels durch Abspunden der Baugrube und des Baukörpers
  • Verlust von Lebensraum für Fauna und Flora
  • Durchschneidung von Populationsvernetzungen für gefährdete Tierarten

Der BUND Naturschutz ist im Lenkungskreis des Ortsentwicklungskonzeptes vertreten. Dieser tagte am 22. März 2021. Auf die Nachfrage, ob für das neue große Krankenhaus auch Flächen im Landschaftsschutzgebiet geprüft werden, erinnerte Bürgermeister Kögel daran, dass Seefeld zum großen Teil im Landschaftsschutzgebiet liege, es bliebe ja nicht mehr viel übrig für so ein großes Projekt.

Der BUND Naturschutz Seefeld verweist darauf, dass eine derartige Entwicklung massiv den Klima- und Artenschutz-Zielen widerspricht. Zur Erinnerung: Durchgängig alle Parteien Seefelds sprachen sich für den Schutz des Aubachtals in ihrer Wahlwerbung 2020 aus.

Auf den Bildern sieht man die Albert-Schweitzer-Klinik im niedersächsischen Northeim, ein Haus vergleichbarer Größe mit 210 Betten (Luftbild).

Da wir gerne wüssten, wie die Bevölkerung Seefelds über ein solches Bauprojekt denkt, würden wir uns über ein Feedback freuen. Bitte direkt per Email an info@bund-naturschutz.de oder über unsere Facebookseite.

Fotos: Ildiko Gaal-Baier